Jetzt wird's spirituell
Lange nichts mehr von mir hören lassen! Es war zwar viel los in den letzten Monaten, aber irgendwie war die Muße zum Schreiben nicht da und so richtig tolle Inhalte musste ich doch erstmal zusammensammeln.
In Japan wir es gerade nach dem recht milden, aber dennoch kalten Winter gerade wieder warm und man kann in Shizuoka schon die ersten Kirschblüten sprießen sehen. Ein schönes Bild, nach den eher kahlen Wintertagen. Schnee habe ich diesen Winter (von der Spitze des Fuji abgesehen) nur einmal gesehen, das war auf der Raststätte als ich nochmal nach Tokyo gefahren bin. Aber hey, immerhin der berühmteste Vulkan Japans trägt brav sein Schneemützchen.
Das war besagte Raststätte. Weil er ein bisschen schüchtern war, hat Fuji-san sich eine Wolke vors Gesicht gezogen |
Bevor wir uns aber den Winter vornehmen, gehen wir nochmal in den Herbst zurück. Dort habe ich nämlich im Rahmen der Uni einige interessante Ausflüge gemacht.
Im November war seitens der Uni ein Home Visit organisiert worden- ein oder zwei Austauschstudenten verbrachten einen Tag mit einer japanischen Familie. Eine indonesische Mitschülerin und ich verbrachten also einen Tag mit einer vierköpfigen Familie, mit Sightseeing und Sushi bis zum Abwinken.


Nach einem Mittagessen im Sushi-Restaurant ging es dann zu einem weiteren Tempel und zu einem besonders bekannten Aussichtspunkt in Japan. Wir fuhren zum Nihondaira, einem Berg von dem aus man die Bucht von Shimizu und bei guten Wetter den Fujiyama sehen kann- das Wetter war so lala, also konnte man ihn an diesem Tag leider nicht sehen. Der Tempel dort oben heißt Kunozan Toshogu und ist Shogun Tokugawa Ieyasu gewidment (den hatten ich ja schonmal erwähnt...), dessen Herz bzw. Seele dort eingeschreint sein soll. Es gibt zwei Möglichkeiten dorthin zu gelangen: Zum einen kann man von Shimizu aus Treppen zum Schrein hinaufsteigen. Die bequemere Variante dagegen ist es auf den Nihondaira zu fahren (das geht mit Bus oder Auto) und von dort aus die Seilbahn zu nehmen. Wir entschieden uns aus zeitlichen Gründen für letzteres, standen jedoch dann erstmal sehr lange im Stau, weil wegen des trockenen Wetters der Andrang im dortigen Zoo gewaltig war- der liegt leider genau auf der Strecke zum Gipfel. Und auf dem Rückweg landeten wir dann im Stau der Heimkehrer. Super-Timing.
Am Schrein selber gibt es verschiedene Teile der Anlage. Weiter unten verkauft das Tempelpersonal Eintrittskarten und kleine Glücksbringer, sogenannte Omamori (von denen ich auch einige als Souvenirs gekauft habe- funktionieren ähnlich wie Omikuji, sollen aber nur ein Jahr lang wirken). Es gibt Bänke und man kann Snacks und Getränke kaufen. Noch ein Stück weiter unten, an den Stufen zum Hafen, gibt es kleine Aussichtspunkte. Ganz oben befindet sich dann der eigentliche Tempel, der ziemlich prunkvoll und farbenprächtig ist. Da die Stufen dorthin ziemlich groß und krumm sind, kann man sich Bambusstäbe ausleihen und sie als Hilfe zum Besteigen nutzen.
Hier soll er ruhen, der gute Ieyasu. |
Bevor der Eintrag jetzt zu lang wird, teile ich das ganze erstmal auf und setze die Berichterstattung ein andern mal fort. Im nächsten Eintrag berichte ich dann von einer Schlossbesichtigung und einer informellen Teezeremonie, bevor es dann wieder ein bisschen mit dem Alltag weitergeht.
Entschuldigt die lange Wartezeit!
In diesem Sinne: Mata ne!
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